Wer bist du?
Mein Name ist Leiti, ich bin 27 Jahre alt und lebe seit fünf Jahren hier in Berlin als freischaffender Künstler.
Wie kamst du zur Kunst?
Das hat schon in meiner Kindheit angefangen. Ich hab mich immer viel mit mir alleine beschäftigt und dadurch auch früh gemerkt, dass ich mich visuell besser ausdrücken kann als durch Worte. Ich hab mit 13 angefangen zu skaten und kam dadurch ständig mit Graphics in Berührung, die ich cool fand - Designs auf Skateboards, Graffiti oder Streetwear. Und dann wollte ich selbst etwas erschaffen: eigene Bilder, eigene Boards, eigene Shirts. Das war so mein erster Schritt in die Kunstwelt. Irgendwann hab ich meine ersten Marker zum Malen gekauft und es hat sich einfach richtig angefühlt etwas Eigenes zu kreieren und in den Händen zu halten. Ich wollte auch irgendwie die Sprache der Skate-Culture in Kunst übersetzen; man entwickelt dort auch einen gewissen Style, wechselt Spots und seitdem habe ich mich weiterentwickelt und verschiedene Techniken und Stile ausprobiert, auch Streetart. Es hat Spaß gemacht, großformatig zu malen. Ich hab Türen und Fenster in meinem ersten Atelier angemalt, Wände, Sachen vom Sperrmüll geholt, sie angemalt, wieder weggeschmissen, andere Oberflächen bemalt- einfach ausprobiert und so gelernt.
Was inspiriert dich als Künstler im Alltag?
Tatsächlich weniger die traditionelle oder moderne Kunstszene, ich werde vielmehr überall Inspiriert, besonders in meiner Umgebung, aber eher auf unterbewusster Ebene. Gerade Berlin ist voller visueller Reize, sei es durch Graffiti, Plakate, Streetart oder Mode aus ästhetischer Sichtweise. Auch die Skateboard-Szene und die Musik, die ich höre, besonders die Hip-Hop Culture beeinflusst mich direkt und unterbewusst und sind ein großer Teil meiner Inspiration. Aber auch einfach kleine Momente wie zum Beispiel Tags oder Sticker auf ner Bar-Toilette, die ich sehe. Außerdem bin ich gerne in der Natur - mein Ausgleich zum Leben in der Großstadt. Ich bin gerne an ruhigen, friedlichen Orten und bringe genau diese Momentaufnahmen auf Leinwand.
Welche Einflüsse können wir in deinen Werk sehen? Was hat dich dazu inspiriert?
Ich glaube in meiner Kunst spiegeln sich verschiedene Einflüsse wider, angefangen von der Skatekultur oder auch Skatern, die Künstler sind, wie Sebo Walker, bis hin zu zeitgenössischen Künstlern wie Lucas Beaufort oder Zio Ziegler.
Außerdem liebe ich es, rumzuexperimentieren. Mir ist es wichtig, dass meine Kunst- ebenso wie ich selbst- in Bewegung bleibt und sich weiterentwickelt, und dass ich neue Dinge lerne und ausprobiere. Gleichzeitig ist mir wichtig, dass meine Handschrift in meinen Werken klar erkennbar ist.
Was bedeutet Fashion für dich? Welche Rolle spielt es in deinem Leben?
Grundsätzlich ist Fashion für mich eher Expression als nur Kleidung. Es ist ein Teil unserer Persönlichkeit und Zugehörigkeit zu einer bestimmten Subkultur. Ich mags nicht gerne übertrieben, sondern bevorzuge Hochwertigkeit, die ich zwar lange suchen muss, aber dann ewig habe. Qualität spielt eine große Rolle für mich. Es gibt zu wenig coole Sachen für meinen Geschmack, und wenns cool ist, dann ist es meistens außerhalb meines Budgets. Ich habe dann irgendwann angefangen eigene Pieces zu machen - Kleidung mit Motiven von mir, weil ich meine Kunst liebe und auch das Gefühl etwas Eigenes geschaffen zu haben. Fashion ist schon lange ein integraler Bestandteil meines Lebens, eine Inspirationsquelle und auch ein weiterer Weg, mich auszudrücken.